Studierende der Humanmedizin können in Paris an drei verschiedenen Universitäten studieren:
Es ist hilfreich, bei Ankunft in Paris folgende Dinge parat zu haben:
Der Wohnungsmarkt ist in Paris, wie in vielen europäischen Städten, angespannt. Kleine Zimmer kosten oft schon deutlich über 400 Euro pro Monat. Es besteht die Möglichkeit, in einem Studentenwohnheim zu wohnen. Studentenwohnheime liegen aber unter Umständen in einem Vorort und nicht direkt in Paris. Anbieter sind etwa Cité internationale universitaire de Paris (CIUP) und CROUS. Die Häuser der CIUP liegen im Süden der Stadt, nahe an der Peripherie. Die Wohnheime von CROUS liegen sowohl in der Stadt als auch in den Vororten. Austauschstudierenden an der Paris-Sud wird ein Platz im Wohnheim angeboten. Wird dieser ausgeschlagen, so ist man für die weitere Wohnungssuche auf sich selbst gestellt.
Alternativ können Austauschstudierende auch über www.appartager.com/ oder www.leboncoin.fr/ auf Zimmersuche begeben. Es bietet sich ebenfalls an über Facebook-Gruppen zu suchen.
Bitte informieren Sie sich umfassend welche Unterlagen benötigt werden, um einen Mietvertrag unterschreiben zu können. Im CIUP können Studierende etwa nur wohnen, wenn sie bereits einen grundständigen Studiengang abgeschlossen haben. Im Fall von Medizin bedeutet das, dass bei Vertragsunterzeichnung ein Zeugnis über das bestandene 1. Staatsexamen vorgelegt werden muss.
An der Sorbonne Université (früher Pierre et Marie Curie) ist der Unterricht sehr praxisorientiert aufgebaut. Die medizinische Fakultät selbst befindet sich am Hôpital Pitié-Salpêtrière, nur wenige Meter von der Universität entfernt. Die Kliniken der Sorbonne sind im Zentrum von Paris, größtenteils im östlichen Teil, angesiedelt und alle schnell mit der Metro oder dem Fahrrad zu erreichen.
Das Medizinstudium in Frankreich kann man in 2 Teile gliedern. Vormittags (je nach Fachgebiet auch ganztägig, aber dann nicht 5x pro Woche) finden die „stages“ statt, in denen Studierende in der Klinik mitarbeiten. Die stages bieten die ideale Möglichkeit, um praktische Erfahrungen in der Patientenversorgung zu sammeln, französische Studierende kennenzulernen und Fortschritte in Französisch zu machen. Für die stages erhalten Studierende - abhängig von ihrem Studienjahr - ein Gehalt. Empfehlenswert sind auch die freiwilligen Nachtdienste, bei denen man gemeinsam mit einem Assistenzarzt/einer Assistenzärztin („interne“) arbeitet.
Nach den praktischen stages am Vormittag, werden nachmittags Vorlesungen angeboten. Die schriftlichen Prüfungen (E-Klausuren) finden am Ende des Semesters statt. Neben den Kursen in Humanmedizin, gibt es die Möglichkeit einmal pro Woche während des Semesters einen Französischkurs zu besuchen, der bei Bestehen auch 3 ECTS Punkte bringt.
Bitte beachten Sie, dass der medizinische Campus der Universität zentral in Paris liegt und nicht außerhalb der Stadt, wie die Universität selbst.
Auch das Studium an der Universität Paris-Saclay (ehemals Paris-Sud) ist deutlich praxisorientiert. Morgens werden unterschiedliche „stages“ auf den verschiedenen Stationen absolviert, wobei sich die Station nach den gewählten Fächern richtet. Nachmittags finden vertiefende Seminare und Vorlesungen statt. Besonders die stages sind eine gute Gelegenheit sich praktisches Wissens anzueignen und gleichzeitig französische KommilitonInnen kennenzulernen. Stages und Nachtdienste werden in der Regel vergütet.
Ca. alle 6 Wochen findet eine Zwischenprüfung statt. Die Abschlussprüfungen am Ende des Semesters können Erasmusstudierende oft in Form einer mündlichen Prüfung ablegen.
Vor Semesterbeginn wird ein zweiwöchiger Französisch-Intensivkurs (FLE) angeboten. Während des Semesters können Interessierte an einem kostenlosen Sprachkurs teilnehmen.
An der École Normale Supérieure (ENS) können Studierende Philosophie und Medizinethik an einer der renommiertesten Universitäten des Landes studieren. Dabei ist man sehr frei in der Gestaltung des eigenen Stundenplans. Da die ENS zum Verband PSL, Université Paris, gehört, können auch Lehrveranstaltungen anderer Pariser Universitäten besucht werden. Am Ende des Semesters müssen Veranstaltungen im Umfang von mindestens 18 ECTS belegt worden sein.
Bisher konnten kaum Kurse von der ENS in Mainz anerkannt werden. Dafür sind Dozierende und Studierende an der ENS hoch motiviert und sehr engagiert. Neben den Lehrveranstaltungen gibt es eine Vielzahl von Clubs und Veranstaltungen an denen man teilnehmen kann.