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Ehrenpromotionen des Ressorts Forschung und Lehre der Universitätsmedizin Mainz

Die Verleihung soll eigene hervorragende wissenschaftliche Leistungen auf medizinischem oder zahnmedizinischem Gebiet einer oder eines über ihr oder sein Fachgebiet hinaus wirkenden Wissenschaftlerin oder Wissenschaftlers ehrend anerkennen und ein außergewöhnliches, von wissenschaftlicher
Arbeit geprägtes Lebenswerk würdigen.

2020



Die Universitätsmedizin Mainz hat am 10. Dezember 2020 Herrn Univ.-Prof. Dr. Ralf Bartenschlager zum Ehrendoktor ernannt. Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde ehrt der Fachbereichsrat Universitätsmedizin das Werk von Herrn Univ.-Prof. Dr. Ralf Bartenschlager in Forschung und Patientenversorgung von internationaler Bedeutung.

Herr Univ.-Prof. Dr. Ralf Bartenschlager wurde am 29. Mai 1958 in Mannheim geboren. Er begann 1981 das Studium der Biologie an der Universität Heidelberg. Im Jahr 1987 beendete er dieses Studium. 1990 promovierte er schließlich bei Heinz Schaller am Zentrum für Molekulare Biologie Heidelberg in dem Thema Strukturelle und funktionelle Charakterisierung des P-Proteins der Hepatitis-B-Viren. Für seine Doktorarbeit wurde ihm der „Preis für die beste Dissertation der Gesellschaft für molekularbiologische Forschung Heidelberg“ verliehen.

Die Arbeiten von Herrn Univ.-Prof. Dr. Ralf Bartenschlager haben die Behandlung von Hepatitis C revolutioniert, aus einer langwierigen, nur partiell erfolgreichen und nebenwirkungsreichen Therapie wurde eine kurzzeitige, bei nahezu allen Patienten wirksame und sehr gut verträgliche Therapie. Dieser Fortschritt, .,practice changing" wie kaum ein anderer, gehört zu den bedeutendsten Entwicklungen der Medizin in den letzten Dekaden. Aus einer regelhaft chronischen Erkrankung wurde eine heilbare Erkrankung und die Elimination des Hepatitis C Virus zu einem erreichbaren Ziel.


Die Universitätsmedizin Mainz hat am 10. Dezember 2020 Herrn Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber zum Ehrendoktor ernannt. Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Herrn Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber ehrt der Fachbereichsrat Universitätsmedizin einerseits das Lebenswerk von Herrn Huber als Nestor der Mainzer Tumorimmunologie. Anderseits soll der einzigartiger Einsatz als Spiritus Rector verschiedener, bedeutsamer Firmenausgründungen (Tron gGmhH, BioNTech SE, Ganymed Pharmaceutical AG und Ci3) Anerkennung gezollt werden.

Herr Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber wurde am 14. Februar 1944 in Wien geboren. Er begann 1962 das Studium der Medizin an der Universität Insbbruck. Im Jahr 1968 beendete er dieses Studium.
Prof. Huber hat seine wissenschaftliche Karriere der klinischen Translation, besonders T-Zell-basierter Immuntherapien gegen Krebs gewidmet. In diesem Zusammenhang hat er grundlegende Beiträge sowohl zur Identifizierung von T-Zellneoantigenen als auch zu Mechanismen der effizienten T-Zellaktivierung im Rahmen von RNA-basierten Tumorvakzinierung in Maus und Mensch geleistet. Die Prinzipien dieses Ansatzes haben auf Grund ihrer generellen Anwendbarkeit auch die Basis für die Entwicklung eines RNA-basierten Impfstoffes gegen SARS-CoV 2 gelegt.

Er stellte seine Expertise als Mitgründer der TRON gGmbH, Ci3 ( Cluster for lndividualized Immune Intervention), BioNTech SE, Ganymed Pharmaceuticals AG und darüber hinaus als Mitglied vieler nationaler und internationaler Beratungsgremien in den Dienst der klinischen Translation von Tumorimmuntherapien unermüdlich zur Verfügung. Sein beispielloser Einsatz hat wesentlich zum Einzug immuntherapeutischer Behandlungsstrategien gegen Malignome in klinischen Studien und den klinischen Alltag beigetragen.

2014



Die Universitätsmedizin Mainz hat am 17. Juni 2014 Carl Djerassi (*29. Oktober 1923 in Wien, Österreich; † 30. Januar 2015) zum Ehrendoktor ernannt. Der Biochemiker, Erfinder der Antibabypille und Literat Carl Djerassi war  insbesondere mit dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universitätsmedizin Mainz verbunden.

 
Carl Djerassi ist ein international renommierter Biochemiker. Er war maßgeblich an der Entwicklung der Pille beteiligt und hat damit einen Meilenstein der Medizingeschichte geschaffen. Seit mehreren Jahrzehnten bearbeitet er literarisch die Projektionsfläche, auf der sich Individuum, Lebenswissenschaften und Biomedizin begegnen. Damit erschloss er einen neuen Zugang zum wechselseitigen Verhältnis zwischen dem Leben und den Lebenswissenschaften.
Bereits im Mai 2005 hatte er das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universitätsmedizin Mainz besucht und mit Doktoranden über die Geschichte, soziale Wahrnehmung und die ethische Dimension der Reproduktionsmedizin diskutiert. Die Verbindung zum Mainzer Institut entstand über eine Gastdozentur an der Stanford University des heutigen Leiters des Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Norbert W. Paul.

Carl Djerassi wurde am 29. Oktober 1923 in Wien als Sohn eines jüdischen Ärztepaares geboren. Er emigrierte mit seiner Mutter unter der Bedrohung des Nationalsozialismus in die USA, wo er nach der Schulzeit am Kenyon College und der Universitiy of Wisconsin seine akademische Ausbildung mit Auszeichnung absolvierte. Carl Djerassi ist Chemiker wie auch Schriftsteller von Weltrang. Luis E. Miramontes und Djerassi gelang es Anfang der 1950er Jahre als Forscher für Syntex S.A. in Mexiko-Stadt, das Sexualhormon Norethisteron, ein Gestagen, künstlich herzustellen. Mit Gregory Pincus und John Rock entwickelten sie damit 1951 die erste Antibabypille. Er selbst nennt sich in seiner Autobiografie die „Mutter der Pille“, da er sich selbst nur als chemischer Erfinder der Pille sieht. Seit 1959 lehrte Djerassi an der Stanford University. Als Wissenschaftler brachte er es auf 1200 Veröffentlichungen.

Mitte der 1980er Jahre arbeitete er literarisch und begründete die neue Romangattung „Science-in-fiction“, in der er die vier Bücher Cantons Dilemma, Das Bourbaki Gambit, Menachems Same und NO veröffentlichte. Sein Theaterstück „Vorspiel“ befasst sich mit Hannah Arendt, Walter Benjamin sowie Theodor und Gretel Adorno. Das Stück wurde in Buchform in englischer, deutscher und spanischer Sprache veröffentlicht.

Nicht nur über dieses Stück war Carl Djerassi der Rhein-Main-Region und Mainz verbunden. Er besuchte die Universitätsmedizin Mainz bereits 2005  und hatte am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin einen Workshop, eine öffentliche Vorlesung sowie eine szenische Aufführung im Frankfurter Hof gehalten.

Carl Djerassi starb am 30. Januar 2015 in seinem Zuhause in San Francisco im Alter von 91 Jahren an den Folgen einer Erkrankung an Leber- und Knochenkrebs. 

2009



Die Universitätsmedizin Mainz hat am 18. Dezember 2009 Herrn James E. Baumgardner, M.D., Ph.D.  zum Ehrendoktor ernannt. Der Anästhesist entwickelte unter anderem eine Messtechnik für eine differenzierte Lungendiagnostik, die an der Universitätsmedizin als erstes Zentrum weltweit zum Einsatz kommt. Prof. Baumgardner zählt seit vielen Jahren zum Kreis der engsten Kooperationspartner der Universitätsmedizin Mainz.

Der Fachbereich würdigt damit zum Einen seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen und sein außergewöhnliches, von wissenschaftlicher Arbeit geprägtes Lebenswerk. Zum Anderen ehrt der Fachbereich sein nachhaltiges und besonders wirkungsvolles Engagement in der DFG-Forschergruppe Radiologie/Anästhesiologie, die im Jahr 2003 an der Mainzer Universitätsmedizin etabliert wurde und in einem DFG Paketantrag im Jahre 2009 ihre Fortsetzung fand.

Nach erfolgreichem Medizinstudium an der renommierten Universität von Pennsylvania (Penn) erwarb Prof. Dr. James E. Baumgardner (geb. 1955 in Oil City, Pennsylvania) 1984 den Titel „Medical Doctor“ und ein Jahr später, 1985, an der gleichen Universität im Bereich Bioengineering den akademischen Grad eines „Ph.D“. Anschließend absolvierte er bis 1989 unter anderem am Krankenhaus der Penn Postgraduiertenprogramme. Ab 1989 war er dort Privatdozent in den Bereichen Anästhesiologie (bis 1999) und Bioengineering (bis 1994). Von 1999 bis 2008 hatte er eine assoziierte Professur an der Penn in der Abteilung für Anästhesiologie inne. Im Rahmen seines außeruniversitären Engagements war er von 1999 bis 2002 in leitender Funktion als beratender Wissenschaftler für die Firma SpectruMedix in Pennsylvania tätig. Seit 2003 leitet er als selbstständiger Unternehmer die Firma Oscillogy LLC in Pennsylvania, eines Herstellers von Medizinprodukten.

Prof. Baumgardner ist Mitglied des „American Board of Anesthesiology“. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt die Entwicklung technischer Messapparaturen zur Lungenfunktionsanalyse und Untersuchungen in Zellkulturen. Seine medizinischen Spezialgebiete sind die bildgestützte Lungenfunktionsanalyse mittels hyperpolarisierter Gase in der Magnetresonanztomographie und die Berechnung der Ventilations- Perfusionsverteilungen in der Lunge mittels Multipler Inertgas Eliminationstechnik.


Die Universitätsmedizin Mainz hat am 18. Dezember 2009 Herrn Prof. Dr. med. Dr. sc. math. Andreas Barner  zum Ehrendoktor ernannt. Barner zählt zu den Persönlichkeiten, die den Forschungsstandort Mainz maßgeblich gefördert haben, hieß es in der Laudatio auf den Sprecher der Boehringer Ingelheim GmbH.

Andreas Barner, 1953 in Freiburg im Breisgau geboren, promovierte an der Universität Freiburg zum Dr. med. und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich zum Dr. sc. math. Von 1979 bis 1983 bekleidete er eine Assistentenstelle an der ETH. Anschließend wirkte er in zentralen Funktionen in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei dem Pharmaunternehmen Ciba-Geigy AG in Basel und leitete dort zuletzt das Entwicklungsgebiet „Entzündung/Knochen- und Allergiekrankheiten“.

Seit 1992 leitete Andreas Barner bei der Boehringer Ingelheim GmbH zunächst die Abteilung Medizin und dann den Bereich Medizin mit der weltweiten klinischen Forschung. Seit 1999 ist er Mitglied der Unternehmensleitung und dort für das Unternehmenssegment Pharma-Forschung, Entwicklung und Medizin verantwortlich; seit 2009 nimmt er die Funktion des Sprechers der Boehringer Ingelheim GmbH wahr. Der gebürtige Breisgauer ist unter anderem Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V. (BDI) und seit 2007 Mitglied des Wissenschaftsrates, der die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung berät.


Die Universitätsmedizin Mainz hat am 18. Dezember 2009 Herrn Univ.-Prof. Dr. med. E. Jürgen Zöllner  zum Ehrendoktor ernannt. Zöllner gilt als einer der erfahrensten Bildungs- und Wissenschaftspolitiker Deutschlands, der für die Universitätsmedizin Mainz in ihrer jetzigen Struktur den Weg ebnete. Wegbereiter war er darüber hinaus für die medizinische Spitzenforschung am Standort Mainz, da er maßgeblichen Anteil daran hatte, dass 1989 das erste Forschungsverfügungsgebäude auf dem Areal der Universitätsmedizin Mainz entstand.

Zöllner, 1945 in Mährisch Neustadt geboren, studierte an der Universität Freiburg im Breisgau und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bis 1969 Medizin. Nach seiner Promotion im Jahr 1970 arbeitete er als Assistenzprofessor am Physiologisch-Chemischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. 1975 habilitierte Zöllner und wurde 1977 im Alter von 32 Jahren Professor für Physiologische Chemie an der Johannes Gutenberg-Universität, als einer der jüngsten des Landes. Von 1983 bis 1990 fungierte er als Vizepräsident der Johannes Gutenberg-Universität und anschließend bis 1991 als deren Präsident. Im selben Jahr wurde er in der rheinland-pfälzischen Landesregierung zum Wissenschaftsminister berufen und übernahm später auch das Bildungsressort.

Ab 2001 war er in Rheinland-Pfalz nach einem Neuzuschnitt seines Ressorts Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur und seit 2006 stellvertretender Ministerpräsident des Bundeslandes. Noch im gleichen Jahr wechselte er in den Berliner Senat, wo er bis zum 18. September 2011 Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung war. Darüber hinaus war Zöllner 2007  Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK) und 2008 Vorsitzender der Jugend- und Familienministerkonferenz.  Von 2008 bis 2011 war er ebenfalls im Vorstand der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern und wechselte sich im Vorsitz der Konferenz jährlich mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung ab. Seit dem 1. Januar 2012 ist er im Vorstand der Einstein Stiftung.


Die Universitätsmedizin Mainz hat am 18. Dezember 2009 Herrn Helmut Fahlbusch zum Ehrendoktor ernannt. Der Fachbereich würdigt sein tatkräftiges Engagement im Aufsichtsrat der Universitätsmedizin. Der ehemalige Vorstandssprecher der Mainzer Schott AG gilt als Impulsgeber und einer der maßgeblichen Wegbereiter der Universitätsmedizin in ihrer jetzigen unternehmensrechtlichen Form. So hat er den Reformprozess, der aus der Universitätsklinik Anfang 2009 die Universitätsmedizin werden ließ, aktiv mitgeformt und unterstützt.

Helmut Fahlbusch, 1933 in Hannover geboren, absolvierte eine  Ausbildung als Industriekaufmann bei den Continental Gummi-Werken in Hannover. Anschließend war er bis 1967 mit verschiedenen Vertriebs- und Marketingaufgaben im Inland betraut. Von 1968 bis 1974 fungierte er als kaufmännischer Geschäftsführer der Usine Francaise des Pneumatique Continental mit Sitz in Paris.

1975 wechselte er zu den Schott Glaswerken und war zunächst Leiter des Zentralen Marketings und kaufmännischer Leiter des Geschäftsbereichs Elektro. Von 1983 an leitete Fahlbusch verschiedene Unternehmenssparten als Generalbevollmächtigter. 1988 wurde er in den Vorstand berufen und 1993 zum Sprecher des internationalen Technologiekonzerns ernannt. Er war Mitglied in den Aufsichtsgremien einer Reihe von Institutionen und Unternehmen und legte sein letztes Mandat im Aufsichtsrat der Universitätsmedizin Ende 2009 nieder. Neben einer Reihe von sonstigen Ehrungen erhielt Fahlbusch den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz. 

2007



Die Universitätsmedizin Mainz hat am 02. Mai 2007 Herrn Prof. Dr. Otmar Trentz zum Ehrendoktor ernannt. Der Fachbereich würdigte damit seine herausragenden Verdienste um die Anerkennung des Fachs Unfallchirurgie im deutschsprachigen Raum und in Europa.

Otmar L. Trentz, 1942 in Trier geboren, studierte an der Universität zu Köln und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Medizin. Nach seiner Promotion 1967 arbeitete er zunächst an der Universitätsklinik Würzburg unter anderem in den Bereichen Innere Medizin und Gynäkologie.

Otmar Trentz wurde 1974 behandelnder Chirurg an der Medizinischen Hochschule in Hannover. 1977 habilitierte er sich, 1980 wurde er dort  Leiter der Abteilung Traumachirurgie. Im Jahr 1983 trat er eine Professur für Chirurgie an der Universität des Saarlandes in der Abteilung Traumachirurgie an.

Von 1990 bis 2008 war er Inhaber des Lehrstuhls für Traumachirurgie an der Universität Zürich. Seit 2008 ist Otmar Trentz emeritiert. Der gebürtige Trierer kann auf insgesamt 256 Publikationen in medizinischen Fachzeitschriften zurückblicken.

2004



Die Universitätsmedizin Mainz hat am 29. Juli 2004 Herrn Univ.-Prof. em. Dr. med. dent. Willi Schulte zum Ehrendoktor ernannt. Der Fachbereich ehrte Willi Schulte als ausgezeichnete Persönlichkeit von internationalem Rang in Bezug auf dessen Verdienste für Lehre, Forschung und Patientenversorgung.

Willi Schulte, 1929 in Hamm/Westfalen geboren, studierte Zahnmedizin an der Eberhard Karls Universität in Tübingen. Nach seiner Approbation und Promotion im Jahr 1953 hatte er dort eine Stelle als Wissenschaftlicher Assistent. Er habilitierte sich 1963 und wurde Oberarzt der chirurgischen Poliklinik an der Universität Tübingen. Von 1968 bis 1972  war er Apl.- Professor und Leiter der Abteilung für experimentelle zahnärztliche Chirurgie. 1972 erhielt er einen Ruf auf eine ordentliche Professur für Zahnärztliche Chirurgie und Parodontologie in Tübingen und fungierte bis 1995 als Ärztlicher Direktor der gleichnamigen Poliklinik. Zwischen 1974 und 1979 hatte er den Vorsitz der Poliklinik Zahnärztliche Chirurgie und Parodontologie der Universität Tübingen inne. Von 1985 bis 1996 war er Sprecher des Sonderforschungsbereichs Implantologie der Universität Tübingen.

Der ehemalige Direktor der Poliklinik Zahnärztliche Chirurgie und Parodontologie der Eberhard Karls Universität Tübingen initiierte unter anderem den Sonderforschungsbereich 175 „Implantologie“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Universität Tübingen. Standards vermochten seine Arbeiten zur intraoralen Wundheilung und Blutgerinnung zu setzen. Das von ihm entwickelte Tübinger Sofortimplantat war Ausgangspunkt eines Paradigmenwechsels in der Zahnmedizin. Mithilfe dieses Sofortimplantats ließ sich der funktionelle Erhalt des sogenannten Alveolarknochens nach Zahnverlust herbeiführen. Schulte stand zu Lebzeiten in engem Kontakt mit der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Mainz, um dort den Arbeitsschwerpunkt Implantologie entscheidend voranzubringen.

1993

Die Universitätsmedizin Mainz hat im Jahr 1993 Herrn Prof. Dr. Ludwig Gutmann zum Ehrendoktor ernannt. Der Fachbereich ehrt den US-Amerikaner als herausragenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Neurologie und Neurophysiologie. An der Mainzer Universitätsmedizin war er in Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Hirnforschung, der Toxikologie und der Untersuchung von muskulären Erkrankungen eingebunden.

Ludwig Gutmann, 1933 in Frankfurt am Main geboren, erwarb 1955 einen Bachelor of Arts (AB) an der Universität von Princeton, New Jersey. Er promovierte 1959 im Fach Medizin am „College of Physicians and Surgeons” der Universität von Columbia, New York. Anschließend arbeitete er von 1959 bis 1963 an der Universität von Wisconsin im dortigen Medical Center u.a. als Neurologe. Weitere Stationen waren unter anderem von 1963 bis 1965 das Militärhospital der Scott Air Force Base der US-Streitkräfte in Illinois und von 1966 bis 1969 eine Assistenzprofessur in der Abteilung für Neurologie im Zentrum für Gesundheitswissenschaften der Universität von West Virginia (WVU).

Von 1966 bis 1990 war er Direktor des Labors für Elektromyographie (einer Methode zur Messung der elektrischen Aktivität von Muskeln) an der WVU. Von 1990 bis 1993 fungierte er als Präsident der Medizinischen Abteilung am „Mountainview Regional Rehabilitation Hospital“ in Morgantown, West Virginia. Darüber hinaus hatte er von 1970 bis 1998 den Vorsitz der Abteilung für Neurologie an der WVU inne. Gegenwärtig zählt Prof. Gutmann nach wie vor zu den Kooperationspartnern der Universitätsmedizin Mainz.
Zu seinen medizinischen Spezialgebieten zählt die klinische Neurophysiologie, die Behandlung und Erforschung neuromuskulärer Erkrankungen im Allgemeinen sowie des Krankheitsbilds Morbus Parkinson und Myasthenia Gravis (Erkrankung auf Grundlage einer gestörten Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel) im Speziellen.

Darüber hinaus zählt das periphere Nervensystem und die Übertragung an der neuromuskulären Endplatte zu seinen Arbeitsgebieten. Gutmann war unter anderem von 1987 bis 1994 Direktor des „American Board of Psychiatry and Neurology“ und ist heute noch Mitglied in dieser Einrichtung.

1991

Die Ehrendoktorwürde wurde von der Universitätsmedizin Mainz erstmalig im Jahr 1991 verliehen.  Der Fachbereich ehrt Frau Professor Dame Sheila Patricia Violet Sherlock herausragenden Persönlichkeit auf dem Gebiet der klinischen und experimentellen Hepatologie.

Sheila Sherlock, 1918 in Dublin geboren, studierte an der University of Edinburgh Medizin. Weiterreichende Informationen zu Professor Sherlock unter folgendem Link: http://en.wikipedia.org/wiki/Sheila_Sherlock