„Sinn und Unsinn der Phytotherapie“ – Pflanzenheilkunde im 21. Jahrhundert

Vortragsreihe „Medizin: Faszination Forschung” der Universitätsmedizin Mainz und der Medizinischen Gesellschaft Mainz startet am 25. Januar ins Neue Jahr

Aloe Vera für die Haut, Salbei gegen Halsweh, Kräutertee gegen Bauchschmerzen oder Baldrian zur Beruhigung – gestützt auf 3000 Jahre Erfahrung waren Pflanzen bis ins 20. Jahrhundert die wichtigsten Heilmittel. Doch auch in Zeiten von High-Tech-Medizin spielen Pflanzen in der Heilkunde eine Rolle. Welche Kenntnisse die heutige Wissenschaft über die Chancen und Risiken der modernen Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) hervorgebracht hat, darüber informiert die Vortragsreihe „Medizin: Faszination Forschung” am 25. Januar. Der Direktor des Zentrums für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Michael Jansky, referiert zum Thema „Sinn und Unsinn der Phytotherapie“. Prof. Dr. Günther Faust, niedergelassener Arzt und Förderer der Allgemeinmedizin, wird den Abend moderieren. Die Veranstaltungen der gemeinsamen Vortragsreihe von Universitätsmedizin Mainz und der Medizinischen Gesellschaft „Medizin: Faszination Forschung” finden statt jeweils mittwochs ab 19.15 Uhr im Hörsaal der Chirurgie (Gebäude 505H, Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz). Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. Eine der ältesten medizinischen Therapieformen ist das Heilen mit Heilpflanzen. In babylonischen, altägyptischen, indischen und chinesischen Texten sowie in der griechischen und römischen Antike wurden bereits Heilwirkungen von Pflanzen beschrieben. Wichtige ältere deutsche Schriften zu diesem Thema sind das von Hildegard von Bingen (1098-1179) verfasste berühmte Heilbuch „Physica“ und der „Gart der Gesundheit“ von 1485. Heutzutage forschen Wissenschaftler beispielsweise mittels modernsten Methoden der Molekularbiologie, der Bio-Informatik und der Immun-Histochemie, um die Wirkung von Stoffen von traditionellen Heilkräutern und anderen Heilpflanzen näher zu untersuchen. Ziel ist es, neue Therapieoptionen zu entwickeln. Dabei gilt es zu bedenken, dass Pflanzen sehr starke, sogar tödliche Wirkungen haben können und der Aspekt der Dosierung ebenfalls zu erforschen ist. Doch nicht nur in den wissenschaftlichen Laboren, auch in den hausärztlichen Praxen hat die Pflanzenheilkunde einen festen Stellenwert. Nicht selten sagen Patienten: „Ich möchte keine Chemie, ich möchte lieber etwas Natürliches.“ Der Informationsfluss aus Werbung und Medien inklusive Internet oder auch Einflüsse aus dem persönlichen Umfeld der Patienten führen gelegentlich zu einem therapeutischen Spannungsfeld zwischen Patient und Arzt, in dem die Pro- und Contra-Argumente einer Behandlung mit Heilpflanzenextrakten oder chemischen Substanzen diskutiert werden. Dabei geht es um Fragen wie beispielsweise: Wann ist die phytotherapeutische Behandlung sinnvoll? Wann wenig zielführend? Was sind ihre häufigsten Anwendungsgebiete? Was muss bei der phytotherapeutischen Behandlung beachtet werden? Auch aus diesem Grund muss sich der Hausarzt mit den wichtigsten Anwendungsgebieten der Phytotherapie und deren Grenzen auseinandersetzen. Tauchen auch Sie ein in die spannende Welt der Phytotherapie und stellen Sie am Themenabend Ihre Fragen – Sie sind herzlich eingeladen. Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich willkommen!
Wir bitten um redaktionellen Terminhinweis und -ankündigung im Veranstaltungskalender!
Weiterer Termin in diesem Semester:
15.02.2017               Neuroradiologie – Blicke aus der Vergangenheit in die Zukunft Die Veranstaltungen finden Sie auch auf unserem YouTube-Kanal: www.youtube.com/UnimedizinMainz Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. med. Theodor Junginger e. m.,
Vorsitzender der Medizinische Gesellschaft Mainz e.V.
Telefon: 06131 17-4168, Fax: 06131 17-5516,
E-Mail: junginger@uni-mainz.de Pressekontakt:
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Stabsstelle Kommunikation und Presse, Universitätsmedizin Mainz,
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Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V.
Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V. ist ein Verein zur Förderung und Verbreitung medizinwissenschaftlicher Erkenntnisse. Nicht nur Ärzte, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen über aktuelle medizinische Themen durch Vorträge informiert werden. Mehr Infos zu den Veranstaltungen und das Programm der Gesellschaft finden Sie im Internet unter: http://www.mg-mainz.de/aktuelles.html