Unter Druck – Eine Kontaktlinse zur Glaukomdiagnostik?

Internationale Glaukomexperten versammeln sich an der Universitätsmedizin Mainz zum Glaukomsymposium am 11. und 12. November 2011

Derzeit testen Ärzte an der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz eine neuartige Kontaktlinse: Sie soll eine kontinuierliche Messung des Augeninnendruckes ermöglichen und somit die Diagnostik des Glaukoms – im Volksmund grüner Star – verbessern. Über erste Ergebnisse und Erfahrungen berichten die Ärzte beim Internationalen Glaukomsymposium Mainz am 11. und 12. November. Das Symposium findet in diesem Jahr erstmals statt und es werden rund 200 Teilnehmer aus Deutschland und dem europäischen Ausland erwartet. In zahlreichen Workshops und Vorträgen dreht sich alles um das Glaukom – im Mittelpunkt stehen dabei insbesondere Themen zur Früherkennung und Verlaufskontrolle dieser schmerzlosen Erkrankung. Das Glaukom ist eine der häufigsten Erblindungsursachen, wobei die Erkrankung in der Regel schmerzlos und anfangs ohne Symptome verläuft. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu den typischen Einschränkungen des Gesichtsfeldes – zu diesem Zeitpunkt sind die Sehnervenfasern jedoch schon unwiederbringlich geschädigt. „Umso wichtiger ist daher die Früherkennung des Glaukoms“, betont PD Dr. Esther Hoffmann, Leiterin der klinischen Glaukomdiagnostik an der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz. „Auf unserem sehr anwendungsnahen Symposium werden viele Fragen diskutiert und Neuerungen vorgestellt, die unmittelbar für die Patienten von Bedeutung sind.“ Ein Beispiel hierfür sind – neben den neuartigen Kontaktlinsen – moderne, laserbasierte Bildgebungsverfahren wie die so genannte hochauflösende optische Kohärenztomographie (FD-OCT): Diese vergleichweise neue Methode wird derzeit in Mainz im Rahmen von klinischen Studien getestet und bewertet. Bei diesem Verfahren werden Bilder des Sehnerven und seiner Nervenfasern erstellt, die die Genauigkeit einer Gewebeuntersuchung haben. Dabei wird das Auge nicht berührt, weshalb diese Methode von den Patienten auch gut akzeptiert wird. Durch die hohe Auflösung des Gerätes, die durch sehr kurzwelliges Laserlicht erreicht wird, können auch kleinste, charakteristische Veränderungen am Sehnerven und den Nervenfasern entdeckt werden. Weitere Vorträge befassen sich mit Glaukomerkrankungen im Kindesalter oder mit der Frage ob ein niedriger oder hoher Blutdruck den Sehnerv schädigt. In verschiedenen Workshops erhalten die Teilnehmer darüber hinaus praktische Anleitung zur Anwendung von High-Tech-Diagnose Verfahren wie der Sehnerv- und Nervenfasermessung, sowie der Gesichtsfeldtestung. Teilnehmer sind Funktionsassistenten in der Glaukomdiagnostik, Assistenzärzte in der Ausbildung, Fachärzte in Praxis und Klinik, sowie Glaukom-spezialisierte Augenärzte. Gerne vermitteln wir Interviewpartner zu verschiedenen Themen dieses Symposiums. Kontakt
PD Dr. med. Esther M. Hoffmann, Oberärztin
Leiterin klinische Glaukomdiagnostik
Augenklinik und Poliklinik, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Leiterin Augendiagnostikzentrum (ADC Mainz),

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Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de