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Universitätsmedizin stellt Erfindungen beim PharmaForum vor

Die Universitätsmedizin Mainz ist mit einer Arbeitsgruppe, einer Ausgründungsinitiative und dem (IZKS) beim PharmaForum im ZDF vertreten

Medizinische Erfindungen mit hohem Innovationspotential zeigen Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz beim PharmaForum, das am heutigen Mittwoch beim ZDF stattfindet: Neuartige mittels Biotechnologie erzeugte Präparate (Biotherapeutika) für die Transplantationsmedizin und zur Therapie von Autoimmunerkrankungen stellt die Arbeitsgruppe von HD Dr. Helmut Jonuleit und Prof. Dr. Tobias Bopp vor. Die Ausgründungsinitiative LeniCura präsentiert eine Technologie, mit der sich Symptome der Akne Inversa lindern lassen. Darüber hinaus ist das Interdisziplinäre Zentrum Klinische Studien (IZKS) vertreten, das an der Universitätsmedizin Mainz Klinische Studien mit Patienten betreut.

Wenn Menschen eine Knochenmarkstransplantation erhalten, kann es leicht zu einer Abstoßung kommen. Wie bei Autoimmunerkrankungen reagieren aktivierte T-Lymphozyten dann gegen körpereigene Gewebe. Im sogenannten GP120-Projekt entwickeln Immunologen und Ärzte der Universitätsmedizin rund um HD Dr. Jonuleit und Prof. Bopp gemeinsam mit dem Biotechunternehmen TCF GmbH neue Biotherapeutika, die eine Autoimmunreaktion unterdrücken und das Abstoßen von Transplantaten weitgehend verhindern. „Das künstlich hergestellte Protein GP120 ist in der Lage, regulatorische T-Zellen (natürliche Wächterzellen des Immunsystems) zu aktivieren. Mittels GP120 lässt sich die Entstehung entzündlicher, T-Zell-abhängiger Immunantworten abwenden, ohne dass wichtige immunologische Prozesse unterdrückt werden“, erklärt Jonuleit und fügt hinzu: „GP120 kann therapeutisch eingesetzt werden.“ Es aktiviert körpereigene Mechanismen der Immunregulation zur Unterdrückung autoreaktiver T-Lymphozyten bei Autoimmunerkrankungen, Allergien und Transplantationen. Zudem ist GP120 ein Immunmodulator, der ungewollte Immunantworten unterdrückt ohne die Infektionsabwehr auszuschalten.

Das in Gründung befindliche Unternehmen LeniCura verfolgt das Ziel, eine Technologie für die Behandlung von Akne Inversa zu entwickeln und zur Marktreife zu führen. Bei der Akne Inversa handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Haut. Die Lebensqualität von Betroffenen ist erheblich eingeschränkt: Symptome sind Fistelgänge, Abszesse und Furunkel. Begleitet werden diese Symptome von Schmerzen. Gegenwärtig gibt es nur unzureichende Behandlungsmöglichkeiten, zu denen die Gabe von Antibiotika oder chirurgische Eingriffe zählen. Die von LeniCura eingesetzte Technologie lindert nachweislich die Symptome der Akne Inversa, und die Lebensqualität der Betroffenen lässt sich verbessern. Um die Sicherheit und den Nutzen der Therapie zu belegen, ist eine klinische Studie in der Hautklinik der Universitätsmedizin Mainz geplant.

Das IZKS Mainz ist eine mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung etablierte Einrichtung, die die Studienaktivitäten der Universitätsmedizin Mainz stärkt und professionalisiert. Für die Universitätsmedizin ist die aufgebaute Studienkompetenz von herausragender Bedeutung, denn dies ermöglicht, die entwickelten innovativen Therapieansätze in klinischen Studien nach dem Stand des Wissens zu prüfen und damit den Nutzen für den Patienten zu beurteilen. Ergebnisse aus solchen Studien, die auch der Risikoerkennung dienen können und damit der Prävention von Erkrankungen – etwa des Herz-Kreislaufsystems – sind eine wesentliche Voraussetzung für den medizinischen Fortschritt in der Behandlung von Patienten.

Pressekontakt
Oliver Kreft,
Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131  17-7424,
Fax 06131  17-3496,
E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de

 

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