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„Die Geschichte einer Entdeckung - Ein DNA-Reparaturenzym auf dem Weg in die Klinik“

Vortragsreihe „Medizin: Faszination Forschung” der Universitätsmedizin Mainz und Medizinische Gesellschaft Mainz startet am 19. Oktober ins Wintersemester

Jeder Mensch ist einzigartig! Der biologische Beweis dafür ist die DNA (deoxyribonucleic acid). Sie informiert über den individuellen genetischen Code. Welche enorme Bedeutung das Wissen über dieses Biomolekül und seine Funktionen hat, welche Folgen eine geschädigte DNA haben kann und wie körpereigene Reparatursysteme ablaufen, darüber informiert die Vortragsreihe „Medizin: Faszination Forschung” am 19. Oktober. Der Direktor des Instituts für Toxikologie der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Bernd Kaina, widmet sich konkret dem Thema „Ein DNA-Reparaturenzym auf dem Weg in die Klinik: Die Geschichte einer Entdeckung“. Der ehemalige Direktor des Instituts für Molekulargenetik, gentechnologische Sicherheitsforschung und Beratung der Johannes Gutenberg-Universität (JGU), Prof. Dr. Walter Sachsse, referiert zudem über Gene und Umwelt. Moderator des Abends ist Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Thomas Efferth vom Institut für Pharmazie und Biochemie - Therapeutische Lebenswissenschaften der JGU. Die Veranstaltungen der gemeinsamen Vortragsreihe von Universitätsmedizin Mainz und der Medizinischen Gesellschaft „Medizin: Faszination Forschung” finden statt jeweils Mittwochs ab 19.15 Uhr im Hörsaal der Chirurgie (Gebäude 505H, Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz). Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.Professor Kaina zeigt in seinem Vortrag die Geschichte einer Entdeckung auf: Die des DNA-Reparaturenzyms O6-Methylguanin-DNA-Methyltransferase  (MGMT). Dabei handelt es sich um ein Protein innerhalb des Zellkerns, das in allen Lebewesen gebildet wird und an der DNA-Reparatur beteiligt ist. Die Inaktivierung des MGMT-Gens führt zu Tumorbildung.Dem MGMT wird nachgesagt, dass es stets das Erste war: Es war das erste Reparaturenzym, das auf Genebene in voller Länge studiert worden ist, das erste, dessen Funktion und biologische Bedeutung aufgeklärt und das erste, gegen das Hemmstoffe entwickelt wurden und das als Biomarker Eingang in die klinische Anwendung fand. Entdeckt in Bakterien war es zunächst Gegenstand reiner Grundlagenforschung. Dann aber entdeckte man es auch beim Menschen und war überrascht, welche Bedeutung das Reparaturenzym als Schutzfaktor gegenüber krebserregenden Stoffen und Tumor-Chemotherapeutika hat. Der Vortrag gibt einen Einblick in ein Stück faszinierender Forschung auf dem Gebiet der DNA-Reparatur.

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 – ethische Aspekte und praktische Erfahrungen
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