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Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann feierlich verabschiedet

Wissenschaftlicher Vorstand geht nach 11-jähriger Amtszeit in den Ruhestand

Mit einer Feierstunde wurde Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann heute als Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz verabschiedet. Er hatte das Amt erstmals im April 2013 übernommen und wurde anschließend zwei Mal in diese wichtige Position wiedergewählt. Zuvor war er vier Jahre Vizepräsident für Forschung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und seit 1993 Professor für Pharmakologie und Leiter des gleichnamigen Instituts der Universitätsmedizin Mainz. Bei der feierlichen Verabschiedung als Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan in den Ruhestand dankten ihm zahlreiche Redner und Gäste für das erfolgreiche Wirken in seiner 11-jährigen Amtszeit.

„Mit Herrn Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann verabschieden wir eine feste Größe der Mainzer Wissenschaftsgesellschaft. Die Bilanz der vergangenen Jahre zeigt, dass unter seiner Führung viele zentrale Herausforderungen an der Universitätsmedizin in Mainz gemeistert werden konnten. So hat sich diese Institution während seiner Amtszeit im Bereich Forschung und Lehre stark entwickelt und auf diesem hohen Niveau stabilisiert. Es ist nicht selbstverständlich, dass es trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten und trotz so manchem öffentlich geführten Konflikt keinen ernsthaften Zweifel an der Exzellenz in Forschung und Lehre gibt", so der Aufsichtsratsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz und Wissenschaftsminister Clemens Hoch sowie Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz. In Förstermanns Amtszeit seien die Zahl der Sonderforschungsbereiche, an denen die Unimedizin Mainz beteiligt ist, auf zwölf vervierfacht und das Drittmittelniveau fast verdoppelt worden. Hinzu kämen Erfolge bei der Etablierung des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung (LIR) oder des HI-TRON und die beiden vom Bund geförderten Forschungsbauten. Mit dem Medizincampus Trier betreibe die Universitätsmedizin Mainz erfolgreich ein bundesweit beachtetes und hervorragendes Programm zur Medizinerausbildung an einem Satelliten-Standort. Auch die Weichen für ein weiteres, vielleicht noch ambitionierteres Projekt mit dem Medizincampus Koblenz habe Professor Ulrich Förstermann noch zum Ende seiner Amtszeit stellen können, sagten Hoch und Alt.

„In den Jahren seines Wirkens als Wissenschaftlicher Vorstand hat Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann die Rahmenbedingungen zur Förderung exzellenter Forschung wie auch exzellenter Lehre kontinuierlich und nachhaltig entwickelt und gestärkt, was beispielhaft die deutliche Steigerung der Drittmittel zur Finanzierung von Forschungsprojekten eindrucksvoll belegt", so der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, in seiner Laudatio. „Seine hohe Kompetenz im Wissenschaftsmanagement hat Ulrich Förstermann bereits als Vizepräsident an unserer Universität zuständig für Wissenschaft und Forschung bewiesen. Unser aller Dank gilt daher Ulrich Förstermann als ausgewiesenem Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager, der über die Jahre die Belange der Universitätsmedizin, der Universität überhaupt, erfolgreich mitgestaltet hat."

Der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich, betonte: „Als Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan hat Univ.-Prof. Dr. Förstermann mehr als eine Dekade Herausragendes geleistet und sehr erfolgreich zur weiteren Entwicklung der Universitätsmedizin Mainz beigetragen. Highlights waren unter anderem die verstärkte Profilbildung sowie die Einrichtung der Rudolf Frey Lernklinik als ein Beispiel für die verbesserte Lehre. Für den Neustart der UM sind wir somit auch in der Forschung und Lehre gut aufgestellt. Dafür bedanke mich ganz herzlich“.

„Als Vollblutforscher hat Professor Ulrich Förstermann die wissenschaftliche Entwicklung der Universitätsmedizin Mainz über mehr als ein Jahrzehnt entscheidend geprägt und maßgeblich zu dem Status quo beigetragen. Als herausragende Besonderheit ist hier sicherlich die Beteiligung an 12 Sonderforschungsbereichen, von denen allein fünf eine immunologische Ausrichtung aufweisen, hervorzuheben,“ erklärte Univ.-Prof. Dr. Hansjörg Schild, bisheriger Stv. Wissenschaftlicher Vorstand sowie Prodekan für Forschung und seit 1. April 2024 kommissarischer Wissenschaftlicher Vorstand.

„Ich bin damals mit dem Ziel angetreten, das vorhandene Potential noch besser zu nutzen und weiter auszubauen. Das bedeutete beispielsweise die begrenzten Ressourcen klug und zukunftsorientiert einzusetzen und die Forschung auf wichtige Bereiche wie die Immunologie zu fokussieren. Nun bin ich in der glücklichen Lage, das Ressort Forschung und Lehre in einer guten Aufstellung übergeben zu können. Ich bin mir bewusst, dass dieses Fazit nur durch den vollen Einsatz der Mitarbeitenden des Ressorts sowie das herausragende Engagement vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Lehrenden möglich wurde. Es war eine Zeit zahlreicher wertvoller Begegnungen. Für all das bedanke ich mich sehr herzlich“, sagte Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan im Ruhestand. Zum Abschluss seines Rückblicks wünschte er allen Anwesenden sowie den Mitarbeitenden und der Universitätsmedizin Mainz als Ganzes für die Zukunft alles Gute.

 

Zur Person Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann:

Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, geboren 1955, studierte von 1973 bis 1980 Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau, wo er auch promovierte. 1986 habilitierte er an der Medizinischen Hochschule Hannover. Seine internationale Karriere begann er 1989 als Visiting Senior Scientist und Heisenberg-Stipendiat (ab 1991 Project Director) bei den Abbott Laboratories, North Chicago, USA (bei Dr. Ferid Murad, Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin 1998) und als Adjunct Professor of Pharmacology, Northwestern University Medical School, Chicago, Illinois, USA.

1993 folgte er einem Ruf auf die Professur für Pharmakologie an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und übernahm die Leitung des Instituts für Pharmakologie. Vom 1. April 2009 bis Ende März 2013 war Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann Vizepräsident für Forschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Am 1. April 2013 trat er seine erste Amtsperiode als Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz an. 2017 und 2022 wurde er für zwei weitere Amtsperioden wiedergewählt. Nach elfjähriger Amtszeit ist er zum 1. April 2024 als Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan in den Ruhestand getreten. Der Universitätsmedizin Mainz wird er als Seniorprofessor am Institut für Pharmakologie weiterhin verbunden bleiben.

Das Wirken von Ulrich Förstermann als Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan lässt sich an folgenden Erfolgen beispielhaft darstellen: Die Zahl der Medizinstudierenden in der Humanmedizin stieg in dieser Zeit kontinuierlich an, von rund 2.600 auf aktuell etwa 3.100. Auch die wissenschaftliche Leistung nach allen Indikatoren wurde wesentlich erhöht. In der Amtszeit von Professor Förstermann wurden zudem neue DFG-Sonderforschungsbereiche etabliert und bestehende Sonderforschungsbereiche (SFB) verlängert. Das Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz wurde 2017 eingeworben und 2018 gegründet. 2019 erfolgte die Ausgründung des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung (LIR) aus der Universitätsmedizin Mainz. Zu den eingeworbenen wissenschaftlichen Großprojekten zählen das Cluster für Individualisierte Immunintervention (Ci3) im Jahr 2015, das BMBF-Verbundprojekt DIASyM vier Jahre später (2019) und 2022 der gemeinsam mit der TRON gGmbH und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelte BMBF-Zukunftscluster curATime.

Auch im Bereich der Drittmitteleinwerbungen ist seit 2013 eine sehr positive Entwicklung zu verzeichnen: Die Drittmitteleinnahmen stiegen von etwa 40 Millionen Euro in 2012 auf rund 70 Millionen Euro in 2022. Zudem konnten die Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert werden – etwa durch die Sanierung des Biomedizinischen Forschungszentrums, die Neustrukturierung des Verfügungsgebäudes 911 oder die Etablierung der Rudolf Frey Lernklinik. Darüber hinaus konnte mit dem erfolgreichen Aufbau und Start des Medizincampus Trier im Jahr 2020 sowie mit der Unterzeichnung des Letter of Intent für einen Medizincampus Koblenz Ende 2023 der Ausbildungsstandort Rheinland-Pfalz in der Humanmedizin weiter gestärkt werden.

 

Weitere Informationen:
Bildunterschrift:
Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann (links im Bild) und Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich bei der Verabschiedung des nun ehemaligen Wissenschaftlichen Vorstandes und Dekans
Bildquelle: Thomas Böhm / Universitätsmedizin Mainz

 

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Barbara Reinke, Stabsstelle Unternehmenskommunikation Universitätsmedizin Mainz,
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